Sonderbauten sind beispielsweise:

• Hochhäuser (Gebäude mit mehr als 22 Metern Höhe),
• Gebäude mit mehr als 1.600 Quadratmeter Bruttogrundfläche des Geschosses mit der größten Ausdehnung (außer Wohngebäude),
• Büro- und Verwaltungsgebäude mit über 3000 Quadratmeter Bruttogrundfläche,
• Versammlungsstätten, die mehr als 200 Besucher fassen,
• Krankenhäuser und sonstige Anlagen zur Unterbringung oder Pflege von Kindern, alten, kranken, behinderten oder aus anderen Gründen hilfsbedürftigen Personen,
• Tageseinrichtungen für Kinder mit dem Aufenthalt von Kindern dienenden Räumen außerhalb des Erdgeschosses,
• Schank- und Speisegaststätten mit insgesamt mehr als 120 Quadratmeter Bruttogrundfläche der Gasträume oder mit nicht im Erdgeschoss liegenden Gasträumen von insgesamt mehr als 70 Quadratmeter Bruttogrundfläche,
• Beherbergungsbetriebe mit mehr als 30 Gastbetten,
• Spielhallen mit mehr als 150 Quadratmeter Bruttogrundfläche,
• Schulen,
• Verkaufsstätten mit mehr als 2000 Quadratmeter Bruttogrundfläche,
• Nebenanlagen und Nebengebäude für Sonderbauten.
• Großgaragen mit mehr als 1000 Quadratmeter Nutz- und Verkehrsfläche

Eine Auflistung aller Bauvorhaben, die Sonderbau sind, finden Sie im §2 Abs. 9 HBO.

Es findet eine vollumfängliche bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Prüfung statt. 
Im Bauplanungsrecht werden die Vorschriften des Baugesetzbuches und die Vorschriften, die aufgrund des Baugesetzbuches erlassen wurden (Bebauungspläne und Erhaltungssatzungen), geprüft.

Im Bauordnungsrecht wird die Zulässigkeit eines Bauvorhabens nach der Hessischen Bauordnung sowie nach Vorschriften aufgrund der Hessischen Bauordnung (städtische Satzungen wie Stellplatz-, Vorgarten- oder Gestaltungssatzung) beurteilt. 

Befreiungen oder Ausnahmen vom Bauplanungsrecht müssen gesondert schriftlich beantragt und begründet werden. Das gilt auch für diejenigen Abweichungen vom Bauordnungsrecht, die nicht im Rahmen einer Erleichterung zum Beispiel im Brandschutzkonzept gesondert bewertet und dargestellt werden können. Ist kein entsprechender Antrag gestellt worden, obwohl das Vorhaben vom materiellen Baurecht abweicht, ist der Bauantrag unvollständig. Liegt ein begründeter Abweichungs-, Ausnahme- oder Befreiungsantrag vor, entscheidet die Bauaufsicht im pflichtgemäßen Ermessen.

Neben den Vorschriften des Bauordnungsrechts, des Bauplanungsrechts und dem sonstigen öffentlichen Recht müssen die speziellen Sonderbauvorschriften  beachtet werden.

Hinweis
Im Gegensatz zu allen sonstigen Bauvorhaben werden bei Sonderbauten der Brandschutz und die Standsicherheit von der Bauaufsicht oder von ihr beauftragten hoheitlich beliehenen Prüfingenieuren geprüft.

Bodenschutz
Freigabe von Maßnahmen auf Grundstücken mit Bodenverunreinigungen oder Gebäudekontamination (Altlasten) durch die obere Bodenschutzbehörde.

Mit dem Bauvorhaben muss innerhalb von drei Jahren nachdem die Bauaufsicht die Genehmigung erteilt hat, begonnen werden. Nach Ablauf der drei Jahre verfällt die Baugenehmigung. Sie verliert ebenfalls ihre Gültigkeit, wenn die Bauausführung für ein Jahr unterbrochen wurde.

Die Baugenehmigung kann auf Antrag um jeweils bis zu zwei Jahre verlängert werden. Dieser Antrag kann formlos unter Angabe des Aktenzeichens bei der Bauaufsicht gestellt werden. Bitte achten Sie darauf, dass der Antrag rechtzeitig vor Ablauf der Baugenehmigung bei der Bauaufsicht eingeht. Eine Verlängerung ist regelmäßig dann nicht mehr möglich, wenn zwischenzeitlich Gesetzesänderungen erfolgt sind oder sich andere Rahmenbedingungen verändert haben.

Bautechnische Nachweise und Bescheinigungen:
Die mit den Fertigstellungsanzeigen vorzulegenden Bescheinigungen und Nachweise richten sich in ihrem Umfang nach der Nutzungsart und den damit verbundenen sicherheitstechnischen Anlagen und Einrichtungen. Auch ist häufig in der Baugenehmigung die Vorlage bestimmter Bescheinigungen zur abschließenden Fertigstellung als Auflage angeordnet.