Wiesbaden, 11.10.2023
Etwa 80 Gäste nahmen im Kinosaal der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung am 10. Oktober Platz. In der randvoll besetzten Kulturbeiratssitzung diskutierte das Gremium zu einem einzigen Tagesordnungspunkt: Die Kürzungen im Kulturhaushalt für die Jahre 2024/2025. Zu diesem Anlass lies die Sitzungsleitung auch Fragen und Anmerkungen der Gäste zu. Es waren zahlreiche Wiesbadener Kulturinitiativen anwesend.
„Wir haben heute einen guten Einblick in das drastische Ausmaß der Situation erhalten“, resümiert Ernst Szebedits, Vorsitzender des Kulturbeirats. „Die Lage ist ernst. Diese Kürzungen – sie sind höher als zuvor angenommen – würden die Kulturszene Wiesbadens zerstören. Und wer einmal weg ist, kommt sicher nicht wieder. Die Kürzungen müssen verhindert werden.“
In einem schriftlichen Appell schildert das Gremium das Ausmaß der Kürzungen und fordert die Stadtpolitik zum Handeln auf. Der Appell im Wortlaut liegt dieser Pressemitteilung bei.
„In der freien Szene zu kürzen, insbesondere in dieser Höhe, zieht die gleichen Probleme nach sich, wie bei einer öffentlichen Einrichtung zu kürzen“, ergänzt Dorothée Rhiemeier, stellvertretende Vorsitzende des Beirats. „Vertragliche Verpflichtungen der Einrichtungen, wie zum Beispiel Miet- und Arbeitsverträge können dann nicht mehr eingehalten werden. Oder es gibt keinen Mittel mehr, die eigentliche Arbeit, das Kulturprogramm, zu finanzieren. Nur weil eine Leistung für die Kommune juristisch gesehen freiwillig ist, hat sie noch lange keinen freiwilligen Charakter. Wenn wir die Kultur stilllegen, verliert unsere Stadt an Qualität. Das kann nicht unser Ziel sein.“