Wiesbaden 21.11.2018
In seiner letzten Sitzung am 20. November 2018 hat der Kulturbeirat Wiesbaden über den öffentlich bekannten Streitpunkt "Kunst am Bau" am neuen RheinMain CongressCenter beraten. Zu Gast war Thomas Sante, Betriebsleiter der TriWiCon und Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen GmbH. In der Sitzung wurden außerdem die zukünftige Nutzung der Spielstätte "Pariser Hof" beraten und Kulturschaffende für das Steuerungsgremium der Kulturentwicklungsplanung benannt.
Im Vorfeld gab es Irritation darüber, dass die bereits 2017 erfolgte Entscheidung für einen Entwurf der Künstlerin Monica Bonvicini durch die beauftragte Fachjury, unter Vorsitz von Museumleiter und Kulturbeiratsmitglied Dr. Alexander Klar offenbar durch den städtischen Eigenbetrieb TriWiCon selbst in Frage gestellt wird.
Im Gespräch des Kulturbeirats mit Thomas Sante hat sich herausgestellt, dass das Verfahren um den Entwurf der Künstlerin seitens der TriWiCon als beendet betrachtet wird. Als Grund führt Sante an, dass ein Baumschutzgutachten den vorgeschlagenen Standort ausschließt.
"Für die Debatte um ein prominentes Kunstwerk im öffentlichen Raum ist es nun wichtig, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden – gerade auch in Anbetracht der leidigen Geschichte, die Wiesbaden mit Kunst im öffentlichen Raum hat", so Ernst Szebedits, Vorsitzender des Kulturbeirats.
"Wir betrachten den Prozess keinesfalls als beendet. Es wäre bedauernswert, an dieser Stelle wegen Formalien aus dem Prozess auszusteigen", so Szebedits weiter. "Der Kulturbeirat wird deswegen dem Kulturausschuss anraten, die Betriebskommission der TriWiCon aufzufordern in direkte Gespräche mit der Künstlerin zu gehen, um das Kunstwerk doch noch zu realisieren. Zusätzlich wird der Kulturbeirat aber auch eigenständig an den Vorsitzenden der Betriebskommission herantreten."
Am Ende der Sitzung stellte Sebastian Schäfer, Mitglied des Kulturbeirats, seine Studie zur Kulturausgaben hessischer Großstädte vor. Die Ergebnisse werden im Kulturbeirat noch vertieft.