Wiesbaden, 4.5.2022
In seiner Sitzung am 3. Mai hat der Kulturbeirat vor Ort im Rathaus über das Projekt „femorial“ gesprochen und Berichte aus den Arbeitsgruppen des Beirats entgegengenommen. Die Geschäftsstelle stellte Maßnahmen zur Kulturbeiratswahl vor und wies noch einmal deutlich auf die letzte Möglichkeit hin, sich für die dritte Wahlzeit bewerben. Bis zum 8. Mai noch können sich in Wiesbadens Kultur Aktive für einen Sitz im Beirat bewerben. Das Formular findet sich auf der Website des Beirats unter www.kulturbeirat-wiesbaden.de.
Initiiert vom frauen museum wiesbaden und Inhaber des Lokals perfect day, Hans Reitz, soll das Projekt „femorial“ auf das Missverhältnis zwischen weiblichen Namensgeberinnen und männlichen Namensgebern für Wiesbadener Straßen und Plätze aufmerksam machen. Demnach waren zu einer Erhebung im Jahr 1984 nur 10% der Straßen und Plätze in Wiesbaden nach Frauen benannt. Das Verhältnis hat sich bis zum heutigen Zeitpunkt – trotz diverser Neu- und Umbenennungen – nicht geändert. Dies sei dringend zu ändern, um auf historische Frauen mit Wiesbaden-Bezug und ihre Lebensleistungen aufmerksam zu machen. Die Diskussion im Kulturbeirat wurde mit großem Interesse und dem breitem Konsens geführt, die Sichtbarkeit von bedeutenden Frauen im Stadtbild zu erhöhen. Deutlich wurde der intensive Wunsch, den Dialog über die noch wenig bekannten Frauenbiographien mit Wiesbaden-Bezug in Politik und Stadtgesellschaft zu unterstützen.
Eine erste Forderung ist, bis 2025 insgesamt 60 zusätzliche Straßen und Plätze nach Frauen zu benennen. „Vom Kulturbeirat gibt es volle Unterstützung für dieses Projekt“, so Ernst Szebedits, Vorsitzender des Beirats. „Sollten sich im Laufe des Projekts weitere konkrete Vorhaben abzeichnen, besprechen wir sie gerne wieder im Gremium.“
Zu den Arbeitsgruppen Kulturelle Bildung, Sichtbarkeit und Zukunft Walhalla erfolgten Berichte über den Stand der Arbeit. Hervorzuheben ist hier, dass der Beirat Vorschläge für die von ihm geforderte Steuerungsgruppe zum Bauprojekt Walhalla aufstellt und in Kürze Personen für das neue, den Prozess begleitende Gremium benennt.