Ein bisschen Henne, ein bisschen Ei

Oberbürgermeister Mende stellt Konzeptstudie zur Walhalla im Kulturbeirat vor

Der Kulturbeirat hat sich am gestrigen Dienstag erneut digital und öffentlich beraten. Zu Gast war Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende mit der Präsentation einer Konzeptstudie zur Sanierung und weiteren baulichen Entwicklung der Walhalla. Weitere Themen am Abend waren die kommende Neuwahl des Gremiums im Sommer und der Bericht über vom Beirat angestoßene kulturpolitische Initiativen.


Die vom Oberbürgermeister in Auftrag gegebene Konzeptstudie kann als Auftakt eines breiten Beteiligungsprozesses gesehen werden, der ein Problem lösen muss. Einerseits besteht Zeitdruck für die Sanierung, und es müssen bauliche Festlegungen getroffen werden. Andererseits müssen für die endgültigen baulichen Entscheidungen die noch weitgehend offenen Nutzungsansprüche und –ideen geklärt werden. Ohne den agilen Grundgedanken, bauliche Festlegungen und Nutzungsideen im laufenden Prozess offen zu lassen, kann die Walhalla nicht zu einer breit akzeptierten Kulturstätte werden. Dies ist in einer starken Debatte am Abend deutlich geworden. Der Prozess nimmt nun deutlich Fahrt auf. Die Walhalla soll 2026 eröffnet werden, der Bau schon 2024 starten.

„Die Walhalla ist weiterhin ein prägender Teil der Stadtidentität“, betont Oberbürgermeister Mende. „Um dies zu erhalten ist es wichtig schnell in die Beantwortung von baulichen Fragen zu kommen, dabei ist es aber wichtig die Bauplanung in enger Abstimmung mit dem Kulturbeirat zu gestalten.“ Der Kulturbeirat habe wegweisende Beschlüsse gefasst, um in einem iterativen Prozess zur Beantwortung zu kommen.

Ernst Szebedits, Vorsitzender des Kulturbeirats, weist auf die nötige Offenheit der Debatte hin. „Ich verstehe, dass sich viele einen übersichtlichen Prozess wünschen, doch der Weg und das Ergebnis, ein kulturelles Zentrum, ist nicht vollständig absehbar“, so Szebedits. „Ein agiler, flexibler Prozess, der das eine tut und das andere nicht lässt, ist unumgänglich. Die Entstehung von Kunst und Kultur ist immer ein risikobehafteter Prozess mit ungewissem Ausgang. Dies gilt auch für die Planung von kulturellen Orten. Darin, im kreativen Prozess, liegt aber auch zugleich die Chance. Es braucht den Mut, Leerstellen, Ungewisses und Sprünge zuzulassen und auszuhalten, um Neues entstehen und wachsen zu lassen."

Im nächsten Schritt soll umgehend eine Steuerungsgruppe unter Beteiligung des Kulturbeirats eingerichtet werden, die den iterativen Prozess begleitet. Zudem soll ein Zeitplan für das Vorhaben die Debatte auch in Richtung Bürgerschaft öffnen. Das momentan angehaltene Interessenbekundungsverfahren ist damit einvernehmlich obsolet.

„In der Diskussion heute wurde eines deutlich: Wir müssen Fahrt aufnehmen und wir nehmen Fahrt auf“, zeigt sich Dorothea Angor, stellvertretende Vorsitzende des Beirats optimistisch für das kommende Jahr. „Die Walhalla kann eine großartige Bereicherung für Wiesbaden werden. Ich sehe ein innerstädtisches Haus mit Platz für einen breiten Kulturbegriff und Flächen für Wiesbadens Kultur und auch schillernden Schlaglichtern darüber hinaus!“

Wahlamtsleiter Rüdiger Wolf stellte im Gremium zudem die Änderungen an der neuen Kulturbeiratsordnung vor, die ab heute online auf der Website der Stadt unter folgendem Link eingesehen werden kann. Der Link hierzu: https://www1.wiesbaden.de/microsites/kulturbeirat/ueber-den-beirat/satzungen.php.

Bewerbungen für einen Sitz im Gremium müssen bis spätestens zum 09.05.2022 eingegangen sein. Der Kulturbeirat informiert im Frühjahr weiter über die Neuwahl des Gremiums.

Mit dem Ideenwettbewerb zur Gestaltung eines kulturellen „Infopoints“, bei dem der ausgewählte Entwurf mit 10.000 € prämiert wird, und der laufenden Bewerbungsfrist für Fördermittel für Projekte kultureller Bildung an Wiesbadener Schulen (80.000 €), sind gleich zwei Initiativen des Beirats gerade aktuell. Die Mitglieder des Beirats appellieren dazu, dass beide Möglichkeiten nun auch genutzt werden. Insbesondere die Förderung der kulturellen Bildung an Schulen erfordert, dass sich Schulen nun auch zügig mit Projekten bewerben.                                                                    Einreichungen für Projekte kulturelle Bildung können von Schulen bis zum 10.02.2022 an das Kulturamt vorgenommen werden. Einreichungen zum Ideenwettbewerb können bis zum 15.02.2022 an das Kulturamt vorgenommen werden. Unter folgendem Link kann die Ausschreibung des Ideenwettbewerbs eingesehen werden: https://www.wiesbaden.de/kultur/kulturentwicklungsplan/umsetzung.php

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