Fachtag "In Sorge um die Versorgung"
Der diesjährige Fachtag der Netzwerke GeReNet.Wi / Forum Demenz Wiesbaden widmete sich den aktuellen Herausforderungen in der Versorgung älterer Menschen. Die Veranstaltung wurde vom Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden in Kooperation mit der Hochschule RheinMain durchgeführt und durch die Stiftung Gesundheitsstadt Wiesbaden finanziell unterstützt.
Seit fast einem Viertel Jahrhundert arbeiten Akteure aus Medizin, Pflege und sozialer Arbeit in den Wiesbadener Netzwerken daran, die Versorgungsstrukturen für älterer Menschen zu verbessern. Im Zentrum stehen dabei schnittstellenübergreifende Lösungen, die es den Seniorinnen und Senioren ermöglichen, auch mit physischen, psychischen und sozialen Einschränkungen gut und möglichst lange in der eigenen Häuslichkeit wohnen bleiben zu können. Doch verschiedene Entwicklungen führen zukünftig zu besonderen Herausforderungen und beschäftigen Politik, Wissenschaft und Akteure aus Altenhilfe und Gesundheitswesen schon lange.
Der demografische Wandel führt in doppelter Hinsicht zu Versorgungsengpässen:
Dem hessischen Demografiebericht zufolge wird sich der Anteil der Hochbetagten innerhalb der nächsten 30 Jahre etwa verdoppeln. Damit wird etwa jede/r siebte Bewohner/in Hessens über 80 Jahre alt sein und der Hilfe- und Pflegebedarf in der Bevölkerung damit deutlich ansteigen.
Gleichzeitig zeigt sich ein massiver Rückgang an Erwerbspersonen in den Versorgungssystemen. Mit über einer halben Million beziffert der Hessische Industrie und Handelskammertag die Fachkräftelücke – vorrangig im Pflege und medizinischen Bereich. Doch nicht nur die fehlenden Professionellen reißen eine riesige Lücke in die Versorgung: Aktuell kümmern sich größtenteils Angehörige vor Ort um die alten Menschen. Doch aufgrund beruflicher Emanzipation und der hohen Mobilität werden diese innerfamiliären Ressourcen sorgender und pflegender Angehöriger in Zukunft deutlich geringer ausfallen.
Innovative und kooperative Lösungen in der Pflege sind gefragt!
Angesichts der geschilderten Entwicklungen ist die „Sorge um die Versorgung“, der sich Akteure unterschiedlichster Disziplinen am 1. Oktober 2024 – dem Tag der älteren Menschen – widmeten, mehr als begründet. Das umfangreiche und vielfältige Programm beinhaltete Beiträge aus verschiedensten Perspektiven und nahm innovative Versorgungslösungen ins Visier.
Die Vorträge der Referentinnen und Referenten finden Sie hier:
Vorträge
- Dr. Volker Cihlar - VerletzlichkeitPDF-Datei1,62 MB
- Barbara Kahler - Sorgen und WünschePDF-Datei816,21 kB
- Dr. Elke Loichinger - Daten und FaktenPDF-Datei828,00 kB
- Prof. Dr. Julia Hahmann - Informelle Care-ArrangementsPDF-Datei624,20 kB
- Dr. Susanne Springborn - QuartierPDF-Datei8,59 MB
- Prof. Dr. Ingo Neupert - Professionelle in der VersorgungPDF-Datei1,87 MB