Tag des offenen Denkmals

Warum ist ein Bunker ein Denkmal – am Tag des offenen Denkmals 2023 bot die Untere Denkmalschutzbehörde geführte Besichtigungen des Hochbunkers an der Friedrich-Ebert-Allee an.

Hochbunker Friedlich-Ebert-Allee in Wiesbaden

Am Sonntag, 10. September 2023, öffnete der Luftschutzbunker erstmals seine schweren Stahltüren für Besucherinnen und Besucher. Die städtische Denkmalschutzbehörde führte am diesjährigen Tag des offenen Denkmals ca. 250 Besucherinnen und Besucher durch das monumentale Sichtbeton-Bauwerk.

Die Führungen wurden gemeinsam durchgeführt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unteren Denkmalschutzbehörde, der Steinberg Hinkel Projektentwicklung GmbH sowie Michael Müller vom Büro Stilbruch United Designers und dem Wiesbadener Bauhistoriker Dr. Martino La Torre.

Innenraum Hochbunker Friedlich-Ebert-Allee in Wiesbaden

Zeitzeuge der Geschichte

Der Hochbunker ist ein wichtiger Zeitzeuge der Geschichte mitten in Wiesbaden und wird doch kaum wahrgenommen. Am Tag des offenen Denkmals zeigt der klotzige Sichtbetonkubus Interessierten seine Talente. Bei den Führungen wird der Frage nachgegangen, warum es sich bei diesem spröden, unnahbar erscheinenden Bauwerk überhaupt um ein Kulturdenkmal handelt und welche Möglichkeiten sich in seinem Inneren verbergen.

Erst in jüngster Zeit wurde intensiv über die Zukunft dieses schwierigen Baudenkmals in Wiesbaden diskutiert, das bislang in der Öffentlichkeit wenig beachtet wurde, obwohl es direkt gegenüber dem Rhein-Main Congress-Center (RMCC) steht. Inzwischen kristallisiert sich heraus, dass dieser besondere Ort eine neue Funktion bekommen und damit auch für Besucher zugänglich gemacht werden soll. Obwohl die Planungen dafür derzeit noch nicht vorstellungsreif sind, besteht – nachdem der Bunker freigeräumt wurde - jetzt erstmals die Gelegenheit, ihn interessierten Bürgern zu zeigen.

Treppendetail Hochbunker Friedlich-Ebert-Allee in Wiesbaden

Weitere umfangreiche Informationen, Texte und Bilder finden Sie hier:


Hintergrund zum Tag des offenen Denkmals?

Einmal im Jahr, immer am zweiten Sonntag im September, gehen Kulturinteressierte bundesweit auf Entdeckungstour. Über 7.500 historische Stätten öffnen ihre Türen und begeistern eine Vielzahl von Besucherinnen und Besuchern.

Auch in diesem Jahr laden wieder Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer sowie Menschen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich um die Vermittlung, Erhaltung und Pflege unseres kulturellen Erbes kümmern, zum "Tag des offenen Denkmals" ein. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "Talent Monument". Denkmale, die sonst oft nicht zugänglich sind, können besucht und erlebt werden, während ihre einzigartigen Eigenschaften und Qualitäten ins Rampenlicht gestellt werden. So dreht sich in diesem Jahr alles um die Frage "Was macht ein Denkmal zu einem Denkmal?". Dies ist immer ganz individuell zu beantworten und die besonderen "Talente" jedes Denkmals müssen dabei immer erst einmal entdeckt und herausgearbeitet werden.

Neben besonders schönen und kunstvoll gestalteten Denkmalen existieren nämlich gleichberechtigt auch unbequeme, manchmal sogar schwierige Denkmale, die weniger mit ihrer schönen Optik überzeugen können. Sie übernehmen aber als Zeitzeugen oftmals eine wichtige Funktion und sind daher im Sinne des Denkmalschutzgedankens durchaus auch erhaltungswürdig. Denn auch sie sind Teil unseres kulturellen Gedächtnisses, sie sollen uns und nachfolgende Generationen an bestimmte Ereignisse, Lebensumstände oder Kulturleistungen des Menschen erinnern, manchmal auch als Mahnmale dazu anhalten, aus der Geschichte zu lernen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Bauaufsicht Wiesbaden | Foto: Bauaufsicht/Untere Denkmalschutzbehörde
  • Bauaufsicht Wiesbaden | Foto: Bauaufsicht/Untere Denkmalschutzbehörde
  • Bauaufsicht Wiesbaden | Foto: Bauaufsicht/Untere Denkmalschutzbehörde