1. Sie sind seit November letzten Jahres Abteilungsleiter der Abteilung Altenarbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden. Was sind Ihre Aufgaben in dieser Funktion?
Die Abteilung Altenarbeit in Wiesbaden besteht aus vier Sachgebieten, die sich unterschiedlichen Bereichen des Alters und Alterns widmen. Ich verantworte die Ausrichtung und Entwicklung der einzelnen Sachgebiete sowie die Organisation der zentralen Prozesse der Abteilung. Außerdem habe ich die Personalverantwortung für die zurzeit 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
2. Welche Bedeutung sehen Sie in der Netzwerkarbeit des GeReNet.Wi/Forum Demenz?
Die Netzwerkarbeit spielt für unsere ganze Abteilung eine zentrale Rolle. Die Vernetzung mit den verschiedenen freien Trägern der Altenarbeit in Wiesbaden ist notwendig, um die Aufgaben, die der demografische Wandel mit sich bringt, als Gemeinschaft in Kooperationen zu gestalten. Die Arbeit, die das GeReNet.Wi/Forum Demenz hier leistet kann deshalb nicht nur als Profit für unsere eigene Arbeit gesehen werden, sondern darüber hinaus für die Akteure in der Altenarbeit im Wiesbadener Stadtgebiet. Durch die Arbeit des GeReNet.Wi/Forum Demenz können außerdem Problemfelder in der Versorgung aufgedeckt werden und an einer besseren Zusammenarbeit an den Schnittstellen gearbeitet werden. Die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg macht es zusätzlich möglich, mit wissenschaftlichen Methoden Problembereiche zu analysieren und die Wirksamkeit von Maßnahmen herauszustellen. Daraus können durch das gesamte Netzwerk Instrumente entstehen, die dabei helfen, die Versorgung von älteren Menschen in Wiesbaden zu verbessern.
3. Welche Themen der Arbeit mit und für ältere Menschen liegen Ihnen besonders am Herzen?
Hier ist für mich persönlich die Prävention und Gesundheitsförderung als Herzensthema zu nennen. Die Wichtigkeit, die einer gezielten gesundheitlichen Prävention zukommt, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die potenziellen positiven Effekte sowohl auf körperliche, seelisch-geistige oder soziale Dimensionen des Älterwerdens können dabei helfen, jedem einzelnen Menschen so lange wie möglich Selbständigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe zu ermöglichen. Außerdem können dadurch gesellschaftliche Strukturen entlastet werden wie z.B. die Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege. Dies muss natürlich aus mehreren Richtungen angegangen werden, weshalb die vier Sachgebiete unserer Abteilung die Bereiche Versorgung, Beratung, Aktivität und Wohnen abdecken.
4. Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten, wo finden Sie einen Ausgleich zum Beruf?
Früher schrieb man in Poesiealben „Meine Hobbys sind Fußball spielen, Musik und Kastanienmännchen basteln“. Dies verändert sich natürlich mit der jeweiligen Lebensphase und passt sich immer etwas an. Jedoch war ich immer ein begeisterter Sportler. Die aktive Wettkampfphase habe ich jedoch hinter mir, so dass sich dies heute eher im Bereich körperliche Aktivität zur Förderung der Gesundheit bewegt. Außerdem reise ich gerne, war insbesondere viel in Südostasien unterwegs und genieße es, in komplett anderen Kulturen und fremden Städten zu sein und Essen zu probieren, von dem ich vorher noch nicht einmal wusste, dass es dieses gibt. Darüber hinaus bin ich bereits seit meinem Kindesalter Musiker und spiele bis heute Gitarre in einer Punkrock Band. Dazu sind mein achtjähriger Sohn und meine Partnerin die beiden Menschen, die mein Leben bereichern und einen fabelhaften Ausgleich zu meinem Beruf bilden. Kastanienmännchen habe ich allerdings nie gebastelt.