Eine Reise in die Eifel für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Endlich einmal Urlaub vom Betreuungsalltag.

„Endlich einmal richtig Urlaub“, das wünschen sich viele Angehörige, die ein demenzerkranktes Familienmitglied in der eigenen Wohnung betreuen und pflegen. 

In Wiesbaden leben circa 4500 Menschen, die an einer mittelschweren bis schweren Demenz erkrankt sind; rund 80 Prozent davon werden von Familienangehörigen in der häuslichen Umgebung betreut.

Urlaub ist für diesen Personenkreis dringend nötig, vor allem nach den Einschränkungen der letzten anderthalb Jahre. Aber mit dem erkrankten Angehörigen zu verreisen, stellt die Paare vor kaum zu überwindende Probleme. 

Frau M. gehört zu den Menschen, deren Alltag von hoher Pflegeverantwortung geprägt ist. „Man wird manchmal schier wahnsinnig“, sagt die 76-jährige aus Wiesbaden. „Zwar gibt es Angebote, die stunden­weise Entlastung für Angehörige bieten, aber ein richtiger, ausgedehnter Urlaub? Das kann ich mir kaum noch vorstellen, zumal ich eine Reise nicht recht genießen könnte, wenn ich meinen Mann in Kurzzeitpflege geben würde, um mal an mich zu denken.“ Also fällt ihr gelegentlich „fast die Decke auf den Kopf“ in der eigenen Wohnung.

Für diese Zielgruppe bietet das Forum Demenz Wiesbaden seit 2009 einen betreuten einwöchigen Urlaub in der Eifel an. Bei dem vom Diakonischen Werk und von der Geschäftsstelle des Forum Demenz organisierten Angebot können zehn demenziell erkrankte Personen und ihre Angehörigen die Tage in der abwechslungsreichen Eifel-Landschaft mit umfassendem Entspannungs- und Betreuungsangebot verbringen. Zehn ehrenamtlich Helfende betreuen den Menschen mit Demenz den Tag über, so dass die Angehörigen Zeit für sich zur Entspannung haben oder gemeinsam Ausflüge unternehmen. Auch der Austausch in der Gruppe wurde sehr geschätzt nach der langen Zeit ohne Angebote.

Das Ergebnis war für alle Beteiligten ein toller Urlaub, bei dem viel gelacht wurde. „Die vergnügten Gesichter der Teilnehmer zeigten, dass sich alle rundum wohlgefühlt haben“, ziehen die Organisatorinnen ein durchweg positives Fazit. „Nächstes Jahr kommen wir auf alle Fälle wieder mit in die Eifel“ – ein schöneres Kompliment für die Reise kann es nicht geben.

„Die vergnügten Gesichter der Teilnehmer zeigten, dass sich alle rundum wohlgefühlt haben.“

Finanziert wurde die Fahrt über die großzügigen Spenden von Diadem und „Ihnen leuchtet ein Licht“, der Spendenaktion des Wiesbadener Kuriers.

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Bildnachweise

  • Alex v. Schilling
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